Auf der Überfahrt zur Fraueninsel wetteiferten das Blau des Himmels mit dem des Wassers. Auf Frauenwörth, wie die Insel früher hieß, schien die Zeit im besten Sinne stehengeblieben zu sein. Ein Hochsommertag, im Schatten der Gärten, ein paar Bierbänke, daran Familien beim Abendbrot, eine Geburtstagsgesellschaft beim Inselwirt auf der Wiese vor dem Haus, im Schatten der 1000-jährigen Linde am höchsten Punkt der Insel, und die Klosterkirche, behütet von den Benediktinerinnen mit reichem Blumenschmuck und ohne den robusten Charme, den Männerkloster oft ausstrahlen. Das Abendlich fiel in einen Teil der Kirche und lies den abgewetzten Marmor glänzen. Anders kann der Blick in dieses Gotteshaus vor 400 Jahren nicht gewesen sein.
An den Gestaden der Insel hielten wir Einkehr in einem Biergarten, an dem die Boote vom Festland anlegten. Nichts störte das Auge, nur die letzte Fahrt gemahnte zum Aufbruch nach Gstadt.