»Die Möwe« als sitcom

Statt in die russischen Provinz verlegt der Regisseur von Tschechows Stück »Die Möwe«  den Schauplatz in eine amerikanische Motel-Landschaft und präsentiert uns in Form einer sitcom ein buntes Panoptikum an Personen.

Munterer Theaterabend, mit vorhersehbarem Ausgang und später auch vorauszuahnenden Witzen, gleichwohl (noch) unterhaltsam. Für Freunde von »Situationskomödien«, die die Privatsenderprogramme ja überschwemmen, also ein bildungsbürgerliches Alternativprogramm. Ebenso vorhersehbar schaffte es aber das Zielpublikum nicht, die heimische TV-Couch zu verlassen, sodass wir dann mit Ministerialbeamtenwitwen und den üblichen Theaterschlachtenbummler im Parkett saßen, die nun erfuhren, welch bunte Geschichten das Fernsehen neben dem Arte-Programmplatz bietet.