Sonntag, 17. Mai 2015

Absterbende Gemütlichkeit – Von Bad Münstereifel nach Blankenheim (Wald) (28,4 km)

Bad Münstereifel verließ ich durch eines der Stadttore,  um mich gleich über mehrere Höhenrücken der Kalkeifel durch idyllische Wald- und Wiesenlandschaften Richtung Ahrquelle zu arbeiten. Die Landschaft war wunderschön, in der Ferne ragte eine Kirchturmspitze, Wälder und Wiesen wechselten. Hier und da Gesumm eines Bienenschwarms oder eine Ameisenstraße, die auf einen gewaltigen Bau hinwies. Im Genfbachtal nur noch reinstes Entzücken angesichts eines von Weiden und Erlen gesäumten Baches und einer bunten Wiesenpracht, die auch den Nichtbotaniker staunen ließ. Ich erreichte es nach einer Unterquerung der ausgebauten Landstraße, die zunächst nicht viel hoffen ließ (Mein Bild oben).

An einer alten Wallfahrtskapelle erwarb ich meinen ersten Stempel. Über ein alte Römerstraße gelangte ich nach Blankenheim und die Ahrquelle. Der Ort lag im Dornröschenschlaf und lud zumindest an diesem Tag nicht zum Verweilen ein und so mussten ich die letzten 5 Kilometer zum im Wald gelegenen Bahnhof entlang der Landstraße bewältigen und durchquerte einige furchteinflössende Eifel-Straßendörfer. »Absterbende Gemütlichkeit« kommt einen in den Sinn. Ein leerstehendes Hotels wieß auf die große Zeit des Nürburgrings hin, als auch die im Umfeld liegenden Orte den Bedarf an Betten nicht ganz decken konnten.

Das tat meine Begeisterung für diesen Abschnitt des Camino aber keinen Abbruch. Wie vielfältig ist Gottes Natur? Und spürbar bleibt trotz allem, das diese über 1000-jährige Tradition viele kulturelle  Spuren hinterlassen hat, auch hier in der Eifel.