Sonntag, 28. August 2016

Ins vulkanisch heiße Brohltal

Am Wochenende schloss ich mich der sogenannten »Sonntagsgruppe«an, einer Radsportgruppe, die sich sonntags um zehn an der Post trifft, Ich wollte einfach einmal in der Gruppe radeln. Nach eigener Auskunft in einem Tempo, bei dem man sich unterhalten könne.

Frohgemut kam ich zum Treffpunkt, lauter nette Menschen mit schönen Fahrrädern. Man begrüßte mich nett. Dabei war auch ein früherer Schulkamerad von L., der seit mehreren Jahren fährt.

Pünktlich ging es los, man wollte zum Laacher See, etwas über 100 km in 4 Stunden, denn dann sollte es gewittern. Wir fuhren los und in der Tat unterhielt man sich. Alle unterhielten sich, nur ich nicht, denn schon das Tempo beim Einfahren war in etwa das Tempo, das ich nach frühestens einer halben Stunde Kurbelei anschlagen würde. Kaum waren wir 20 km gefahren und hatten die ersten Höhen erklommen, als man urplötzlich in das Reisetempo wechselte. Ich hatte Mühe zu folgen und verdankte dem Anschluss an die Gruppe nur einer roten Ampel am Fuße des Ahrgebirges. Vorsorglich erklärte ich, dass man auf mich nicht warten müsse, es sei nur ein Versuch gewesen einmal zu sehen, was Unterhaltungstempo unter Profis sei. Im Übrigen sei ich ortskundig. Es folgte eine 8 km lange Steigung nach Königsfeld, auf der die Gruppe rasch entschwand. Damit begann für mich der entspannende Teil meines Radausflugs, der mich bei tropischen Temperaturen ins vulkanische heiße Brohltal führte und mir zum Schluss noch eine Wand von 300 m Höhenunterschied auf 5,6 km bescherte, die mir und dem Rad alles abverlangte. Nun lag aber wieder eine endlose Abfahrt nach Ahrweiler vor mir wo ich mich bei einem großen Joghurt-Melone-Becher belohnte, um die letzten Höhenmeter des Tages aus dem Ahrtal heraus ins Drachenfelserländchen zurück zu begeben und – wie ich später auf einer Radfahrplattform sah – 15 Minuten vor der Sonntagsgruppe wieder in Ippendorf ankam (Die Profi-Gruppe hatte allerdings dann 25 km mehr auf dem Buckel als ich und war im satten 27er Schnitt bis zum Lachern See gebrettert und hatte vermutlich dort auch noch eine Trinkpause eingelegt).


Wichtige Erfahrung, gut, dass ich sie gemacht habe, aber demnächst geht es wieder gemütlich mit weniger Trainierten weiter.