Dienstag, 8. Januar 2019

Alles frisch?


Für meine Arbeitswoche habe ich einen ganz fein austariertes System für meine Kleidung. Den Arbeitsweg bestreite ich in radfahrertauglicher Bekleidung, im Büro ziehe ich mir den feinen Anzug an. Regelmäßig bringe ich ihn dann am Freitag nach der Arbeit zur Reinigung und kann ihn montags vor 8:00 Uhr wieder aufnehmen.

Die Reinigung ist sehr ansprechend gestaltet, schön beleuchtet und wird von jungen, afrikanischen Personal betrieben. Die Preise sind, wie man sieht – übersichtlich. Anders als in herkömmlichen Reinigungen erlebt man keine tropischen Schocks durch Dämpfe im Innern, weil die Pflege der Textilien offenbar an anderem Ort erledigt wird.

Nun erkundigte ich mich, wohin mein Anzug wandert, dass er schon am Montag wieder frisch gebügelt und gestärkt ausgehändigt werden kann. Wie selbstverständlich antwortete mir die Mitarbeiterin, dass alle Textilien nach Frankfurt/Main gebracht werden. Hmhm, da komme ich natürlich ins Grübeln, wenn ich an unsere überlastete Verkehrs-Infrastruktur denke. Und was bleibt von den 6 € übrig, wenn dann noch die Fahrtkosten dazu kommen? Und wohin gehe ich jetzt? Andere Reinigung machen erst auf, wenn die Bürozeit angefangen hat, es dauert ewig bis die Anzüge zurückkommen und die Bedienung ist unfreundlich.

Vorgestern habe ich begonnen, meine Hemden wieder selbst zu bügeln, das hat sogar Spaß gemacht und vielleicht baue ich mir jetzt noch eine chemische Reinigung in den Hobbykeller.

Mal sehen, Fragen über Fragen.