Samstag, 23. März 2019

Zur Hohen Wart und der Spessartdichter Schmidt




In Leidersbach wurden im ganzen Ort einst viele Kleider genäht. Am Wochenende kam die Frankfurter in den Spessart und kauften direkt aus der Fabrik alles, was man zum Anziehen benötigt. Fährt man heute durch den Ort ist in jeder dieser alten Textilfabriken ein sogenanntes Outlet. Dort werden die Kleider aus Fernost verkauft.

Von diesem Ort erklommen wir die ersten Höhenmeter in Richtung auf die Hohe Wart, an dessen Fuße ein in die Jahre gekommenes Ausflugslokal aus dem 18. Jahrhundert zur Einkehr lud. Zuvor jedoch trafen wir an der ersten Bank mit Aussicht auf den Heimatdichter Karl Schmidt, der fast 80-jährig auf seinen Heimatort Volkersbrunn blickte und erzählte, immer hier am Ort gelebt zu haben.



Die Verwandtschaft, die auszog, besuche er zu Fuß. Die Aufstellung der Bank habe er selbst veranlasst, damit jeder dieses schöne Panorama mit dem Odenwald im Hintergrund genießen könne.

Er wies auf einen Bildstock, den die Dorfbewohner als Dank für die Rettung durch die Amerikaner am Ende des Zweiten Weltkriegs aufgestellt hatten. Die moderne Kirche, von einem Architekten Emil Loos erbaut, habe viel Mühe gekostet. Nun sei die alte Kirche noch zu groß. Wir stiegen weiter den Berg hinauf, die Temperaturen waren milde, durch die noch unbelaubten Bäume drang das Sonnenlicht bis auf den Weg, wir kehrten in die Wirtsstube ein, die spessarttypische Speisen anbot. Eine schöne Landschaft, etwas abseits der Magistralen, die Häuser mit viel Baumarkt-Ästhetik verunstaltet, fuhren wir nach dieser Wanderung ins nahe Aschaffenburg zurück.