Die Bruchhauser Steine verhangen, das Dorf und der gewohnte Anblick, als ich an Kremers Kapelle stand, die wir mit Omma schon immer besucht hatten und vom Wohnzimmerfenster sahen.
Die Glocken läuteten zur Begräbnismesse um 15 Uhr.
Fast zweihundert Personen hatten sich eingefunden. Im Hauptschiff die Familie, im Seitenschiff viele aus dem Dorf und alte Schulkameraden.
Schöne, trostreiche Gesänge, Von guten Mächten..., Mein Hirt ist Gott der Herr, ..., Irische Segenswünsche, ...
Berührende Ansprache, Eucharistiefeier. Der Gang durchs Dorf zum Friedhof. Aussegnung. Die Urne zu Füßen ihres Vaters. Eine langer Strom, der am Grab ansteht und sich verabschiedet.
Inzwischen hat die Dämmerung eingesetzt. Im Gasthof Rüther sind die Stube unten und oben eingedeckt, Kuchen und Schnittchen. Ich gehe an alle Tische, spreche auch mit dem Arbeitskollegen von He1ga, der ihr ins Krankenhaus geschrieben hatte und dessen Brief ich ihr noch vorlas.
Die Schwestern gefasst und getröstet von den guten Abschiedsfeiern. Am Abend zuvor hatte es in der Kirche ein Totengebet gegeben, selbstgestaltet mit Bildern der Verstorbenen.
Es war ein guter Abschied und in allem spürbar, das He1ga ihr Leben gestaltet hat und dabei viele Menschen mitgenommen hat.