…hätte das Motto der Tour gewesen sein können.
Die Vennbahn als ehemaliges militärisches und wirtschaftliches Projekt zur Erschließung einer strategisch wichtigen Grenzregion konnte schon nach dem Versailler Vertrag nach Ende des Ersten Weltkrieges nicht mehr an die überragende Bedeutung anknüpfen, bis zum Zweiten Weltkrieg hatte die Bahn dann neuerlich vor allem noch einmal militärische Bedeutung und war deswegen auch strategischen Angriffen ausgesetzt und nach Ende des Kriegs 1945 in keinem guten Zustand. Bis 1989 gab es noch hier und da Güterverkehr, aber die große Nord – Süd-Verbindung war mehrfach unterbrochen und allein für touristische Zwecke nicht wirtschaftlich zu betreiben.
Es war eine grandiose Idee, die Trasse zu bewahren und anstelle dessen in eine hervorragend ausgestattete Fahrradroute umzuwandeln.
Viele noch vorhandene Bahnhöfe und Lokomotiven und Wagen sind nicht nur Kulisse, sondern werden auch zu Bewirtung genutzt. Die Straßenführung bei Eisenbahnen ist immer so geplant, dass keine übermäßigen Steigungen zu überwinden sind, sondern der Topographie folgt und – wo notwendig – Tunnel oder Brücken vorsieht.
Der Weg beginnt am Aachener Bahnhof Rothe Erde und führt kilometerweise markiert schnell aus der Stadt heraus und überwindet auf den ersten 40 km 400 Höhenmeter bei einer immer leichten Steigung. Das lässt sich vergessen, angesichts der Führung des Weges durch Wald und auf durchgehend idealem Asphalt. Länderwechsel sind zunächst kaum spürbar, so leicht übersieht man die Grenzmarkierungen an den grünen Grenzen. Kulturell sind die Prägungen aber sofort sichtbar, sowohl äußerlich an der Beschilderung, als auch am Menschenschlag. Deutsch, Französisch, Luxemburgisch wechseln sich munter ab. Die Liebe zur Region ist überall spürbar, der ostbelgische Tourismusverband unterhält Fremdenverkehrsbüros, der kleine Ort Troisvierges in Luxemburg verfügt im Eisenbahnnetz des Herzogtums sogar über einen IC – Anschluss.
Ein Traum, den Weg von Aachen nach Luxemburg 125 km hin und 125 km zurück fahren zu können, frei von jeglichen Autoverkehr an einer lebendigen europäischen Lebensader.
Auch spirituell wird viel geboten. Mariengrotten habe ich in dieser Gegend viele gesehen. Und sie leben.