Sonntag, 24. Juli 2005

Der Augenblick zum Mitnehmen

Immer wenn ich unterwegs bin, sehe ich Dinge, bei denen man sich wünscht, man könnte sie nicht nur gedanklich festhalten, sondern auch als Bild bannen. Tag für Tag zum Beispiel tage ich in Kölnsüd aus und sehe eine graugesichtige Masse Mensch der Arbeit entgegenstreben. Am Bahnsteig leuchtet ein Mövenpickeisplakat, abgebildet ist eine riesige Eistüte. Darüber steht: Zwei Höhepunkte in fünf Minuten. Keiner der Vorbeihastenden sieht so aus, als habe er in en nächsten 8 Stunden nur einen halben Höhepunkt zu erwarten.


Oder ich befinde mich in der Flughafenbuchhandlung, Wir sind gerade Papst geworden, und neben einem Haufen Benedikt-XVI-Büchern liegt der Sexguide für Frauen. Das kann man beschreiben, aber man muss es gesehen haben.


Nun hatte ich endlich Geburtstag, dieses Jahr fiel er auf den 24. und monatelang hatte ich allen erreichbaren Menschen, von denen ich einen klitzekleinen Beitrag zu meinem Ehrentag erwarten durfte, in den Ohren gelegen und „Diggikäm“ gemurmelt. Am Tag selbst, gleich nach den obligaten Gesundheits- und Lebensjahrwünschen, wurde mir Glück und schöne Aufnahmen gewünscht, obgleich ich meine Geschenke noch nicht mal äußerlich in Augenschein genommen hatte. Das Päckchen, in dem ich die Digitalkamera vermutete, öffnete ich zuletzt. Danke!, ein Herzenswunsch ging in Erfüllung. Schön klein, verschwindet in der Hosentasche, man muss wirklich schon suchen.


Die ersten Bilder waren schon von den Käufern geschossen und so lachte mich eine Franckesche Familie an, die sich Tage zuvor in Aschaffenburg versammelt hatte, um den Geburtstag des Großvaters zu feiern. Das fing ja schon mal gut an. An meinem Geburtstag fuhren wir nach Kröv, ich hatte mir das gewünscht und auf der Fahrt dorthin blieb genug Zeit, sich mit dem Gerät vertraut zu machen...