Montag, 14. Juli 2008

Einkaufen



Supermärkte spiegeln das Alltagsprogramm eines Landes trotz globalisierte Produkte immer noch zuverlässig und sind natürlich für eine eingehende Begehung so wichtig wie Heimatkundemuseen. Also nicht wie rein und an sprintstreckenlangen Kühlregalen mit Obstundgemüse, abgepackten Meeresgetier und bunten Joghurts in allen Geschmacksrichtungen.

Am Ende des Ganges dann die berüchtigten Schinkenkeulen, die ausreichen, Unholde mit einem gezielten Schlag außer Gefecht zu setzen und dann auf einer Party das Tatwerkzeug auseinanderzusäbeln, scheibchenweise, begleitet vom vin rosat.

Die Frühstücksabteilung hält allerlei in Kaffee oder Tee tunkbares Gebäck bereit, die Backabteilungen das übliche Arsenal an Hilfspulvern und bunten Garnituren. Bemerkenswert war die Vielfalt eingedoster Thunfische, die wie Bikinischönheiten mit der besten fotografischen Zurschaustellung auf der Packung um die Käufergumst buhlten.

Unüberschabar auch die Konfektionen von Gerstensaft, die für alle Formen und Ausmaße von Grillpartys die richtige Literzahl bereithalten. Beim Salzgebäck die üblich Fülle an Formen und Geschmacksrichtungen, wobei Jamon nicht fehlen durfte und regelmäßig unseren Wagen füllte.

Im Haushaltsbereich stechen nur die grellbunten Wäscheklammern ins Auge, ansonsten eine Unmenge Camperzubehör, damit auf den Plätzen der Gegend durchgeweichte Isomatten, abgknickte Sonnenschirme und die Sessel das Patrons umgehend ersetzt werden können. An der Kasse schließlich wie bei uns Kaugummis mit den hiesigen exotischen Fruchtbeimischungen sowie Mobiltelefonkarten. An der Warenausgabetheke hinter der Kasse die in diesen Ländern noch nicht mit Strafgebühr belegte Plastiktragetaschen, mit denen man sich in einem Urlaub auf Lebenszeit für zu Hause eindecken könnte. Die Plastikchips zum Entsperren der Einkaufswägen von zu Hause passten auch in Spanien.

Blieb unterm Strich, Preise fast wie bei uns aber der noch unerfüllte Traum, zu Beginn eines Urlaubes mit einem geschulterten Schinkenbein den Übermarkt zu verlassen und dieses dann zwei Urlaubswochenlang runterzusäbeln bis der abgenagte Knochen das Zeichen zur Rückreise gibt.