
Eigentlich ist das föderale Gebilde NRW ein Kunstprodukt der Nachkriegszeit. Eine eigene Identität hätte man den im Bundesland Nordrheinwestfalen zusammengeworfenen Völkergruppen bislang noch nicht attestiert.
Bei der Verabschiedung Papas vom Verein der Steuerberater Köln hielten einige Weggefährten Papas Abschiedsreden. Unter den vielen schönen Worten ragte die Charakterisierung Papas als echten Nordrheinwestfalen heraus: "Von westfälischer Statur und Geradlinigkeit, gepaart mit der Eleganz des Kölner Rheinländers, der bereits zum Pariser Chic schielt."
Und so wurde es ein amüsanter Nachmittag mit Berichten aus der Zeit und interessanten Außenbetrachtungen zu unserem Vater. Dass sich altbekannte väterliche Weisheiten, mit denen wir von Kind an groß geworden waren, sich auch im Umgang mit politischen Entscheidungsträgern einsetzen ließen, erfuhren wir ebenso, wie kleine Fluchten von langatmigen Veranstaltungen zu Italienern, wo man mit Papa aber wieder auf die medizinlernenden Ehefrau stieß.
Ein schöner Rahmen in einem Festsaal des ehemaligen Gerlingkonzerns, der unter Kandelabern und holzverkleideten Säulen noch alte Versicherungsgesellschaftenherrlichkeit spüren ließ.