Donnerstag, 23. April 2015
Schicksalstage eines Pendlers
Ich fahre gerne zur Arbeit. Ich habe auch gerne Abstand zur Arbeit. Meinen Fahrten verdanke ich sozusagen 80 % meines Weltliteraturwissens. Das Auto ist in Ballungszentren keine Alternative. Den Führer der Lokführergewerkschaft, einem DDR-Kommunisten, der sich nun an der kapitalistischen BRD rächt, habe ich vor kurzem persönlich am Rande der letzten Verhandlungen mit der »Deutschen Bahn« erlebt. Meine Menschenkenntnis sagt mir, er befindet sich auf einem Rachefeldzug. Mit Streik Nr. 7 treibt die Menschen auf die Straße, sinnlos, ein einziger bundesrepublikanischer Stau. Ich hab das Auto nun abgestellt, die letzten 4 km bin ich zu Fuß gegangen. Demokratie ist Mist, wenn sie von Kommunisten ausgeübt wird.
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