Samstag, 28. August 2021

Vom Neandertaler bis zum Butterbrot oder wenn Proteinriegel scheitern



Es gibt Momente, da hilft nur noch ein Butterbrot. Alle Pläne, seien sie noch so gut ausgearbeitet, scheitern manchmal an Kleinigkeiten. Das Wetter taugt nichts, ein Mitfahrer ist verhindert und man improvisiert vom ersten Augenblick. 

Die mir von meinen Söhnen geschenkten Radtage sollten uns ursprünglich durch Belgien und die Niederlande führen. Wir disponieren wegen der Pandemie um. Wir fassten stattdessen den Plan von Düsseldorf nach Hamburg zu fahren. Dann wurde mein liebes Enkelkind krank und ein Mitfahrer blieb bei seiner Familie. Zu zweit standen auf an der Startlinie in Düsseldorf und die Wetteraussichten waren bescheiden. 

Als wir in Böckenförde der letzten heimischen Butterbrot verspeisen, lag schon eine abenteuerliche Fahrt hinter uns. Sie begann am Morgen in Düsseldorf


führte uns durch das Neanderthal aus der Stadt heraus und kaum hatten wir diese Wiege der Menschheit verlassen, grüßte uns ein spätsommerlicher Landregen, der unser verlässlicher Begleiter bleiben sollte.

Als wir die Wuppertaler Nordbahntrasse erreicht hatten,




ward uns jeder Tunnel willkommen als schöne Regenunterbrechung. Und immer dabei: das Butterbrot.



In Schwelm erreichten wir den Stand von Mr. Hot Dog, Aber weil eine Bezahlung erst ab elf möglich war, konnten wir nur als Frühbucher vor elf unsere Wünsche äußern, wurden aber ausnahmsweise schon mit Kaffee bewirtet. 


Mr. Hot Dog hat sich viel Mühe gegeben, den Gästen entsprechende Verweilmöglichkeiten zu bieten, doch zwischen den aufgespannten Schirmen ergoss sich der Regen. Wir aßen die gereichten Pommes Frites und Curywurst mit viel Genuss, denn ab elf versprach der Regenradar für längere Zeit Regenfreiheit. Die nutzen wir, durchmaßen Nordrhein-Westfalen vom Süd-Westen Richtung Nord-Osten, hielten an der gewaltigen Sperrmauer des Möhnesees 



und waren fast euphorisch, als sich hinter der gewaltigen Talsperre eine letzte Erhebung die sauerländischen  Gebirgszüge verabschiedeten. Hinter Erwitte tauchte sogar die Sonne auf, doch ab Geseke radelten wir durch  die Regenmassen unserem Ziel Paderborn entgegen. 

Fazit: An einem solch unglücklichen Tag vermag das geschmierte Brote von zu Hause Seelenwärme zu geben, ohne die man solche Tage gar nicht bewältigen könnte. Ein Proteinriegel hingegen schmeckt nur nach Leistung und Optimierung und deswegen eben nicht.