Die Umstände, die es mir ermöglicht haben, einen ganzen Nachmittag »auf der Marienburg« in Köln zu verbringen, kann ich an dieser Stelle nicht weiter darlegen. In jedem Fall war es ein wohl einmaliges Erlebnis, das mir Zugang zu dieser prestigeträchtigen Villa ermöglicht hat. Von der livrierten Bedienung am Empfang bis hin zum gediegenen Mobiliar und den formvollendet im Stil der 1960er Jahre eingerichteten Gesellschaftsräume mit grandiosen Sichtachsen auf ein weitläufiges Parkgelände, in die die Spitzen der Rodenkirchener Brücke hineinlugten, habe ich nur bedauert, dass ich nicht noch mehr Zeit hatte, dies alles genießen und erspüren zu können.
Obwohl keine 180 m von der Rheinuferstraße entfernt, störte kein städtisches Geräusch. Vermutlich – ich konnte dies nicht überprüfen – verfügte die Dachterrasse sogar noch über einen Domblick.
Natürlich blieb ich nie unbeaufsichtigt, sodass ich es bei dieser Ansicht aus dem Zimmer des Obergeschosses zur Rheinseite hin belassen musste, alles andere aber natürlich in meinem Gedächtnis gespeichert habe.
Die Marienburg befindet sich noch immer im Eigentum der Familie Gerl1ng und war Treffpunkt der Eliten nach dem Krieg. Es ist ein Landhaus aus der Zeit der Rheinromantik, das 1883/1884 entstand.
