Donnerstag, 6. April 2017

Jeder kann kreativ sein



Die Stanford University wird von vielen als Musterbeispiel einer privaten Universität angesehen. Auf einem riesigen Gelände erstreckt sich eine mustergültige an Ordnung verschiedenster Fakultäten. 

Die Universität lebt auch von den großzügigen Spendern. Dank ihnen gibt es hier auch ungewöhnlich konzeptionierte Gebäude und Institute. Die d.school verdankt Stanford dem deutschen SAP-Gründer Hasso Plattner. 

Diese besichtigten wir am ersten Tag der nun folgenden drei Tage an der Universität Stanford.

Die Design–Schule scheint von einem einzigen Gedanken angetrieben: Jeder kann kreativ sein! Hier wird ganz augenscheinlich widerlegt, dass Schaffenskraft nur eine Sache von Malern, Designern oder Musikern ist. Es gibt Kurse, in denen die Rechtsstudenten mit Kreativen zusammengebracht werden. Dies geschieht in Räumlichkeiten, die zunächst an Malerateliers erinnern. Glatte Betonwände, variable Wände, minimalistische Einrichtung. 




Auf den Tischen, die wie Sitzgruppen auf Rollen stehen, Klebezettel, Stifte, Scheren, Farbmarker und Kartons. An Aufstelltafeln haben unterschiedliche Teams Projekte visualisiert. Man erkennt die Regeln, die sich gegeben haben, Skizzen zu Problemlösungen und Zeitpläne. Notizzettel und Bemerkungen zeugen von einer reichen Diskussion.   

Margaret Hagan erklärt uns mit Begeisterung das Konzept: In neunwöchigen Kursen lösen Jurastudenten zusammen mit Designern konkrete Rechtsprobleme mit Hilfe kreativer Techniken. Das deutsche Motto der Universität »Die Luft der Freiheit weht« des Humanisten Ulrich von Hutten  aus dem 16. Jahrhundert wird hier eindrucksvoll sichtbar.  

Einige Stunden später finden wir uns auf den umgebenden Hügeln von Stanford auf dem SAP-Campus wieder. Hier wird die Idee des kreativen Arbeitens auf Unternehmensebene gebracht. 



[Modell eines voll automatisierten Hochregallagers im Kreativraum des  SAP-Campus ]

Nach dem Vormittag an der Universität erkennen wir die Struktur dieser Denklabore sehr schnell und verstehen an diesen herrlichen Frühsommertag mit dem Blick auf die frühlingsgrüne kalifornische Landschaft, dass ein ungewöhnlicher Geist gegenwärtig ist.

 Palo Alto, 5.4.2017/Tag 2