Samstag, 19. August 2017

Siegsteig-Saga, Teil 8 – Von Au nach Wissen (17,4 km)

Weit öffnete sich der Blick auf das Siegtal, nachdem wir vom Bahnhof Au/Sieg aufgestiegen waren. In Halscheid erreichten wir erstmals eine Ortschaft mit sorgsam gepflegten Hecken, Rasenflächen und Eigenheimen mit allerlei Solarleuchten, Carports und Edelstahlgeländern. Dazwischen ein alter Deutz-Traktor. Die Gemeinde Dünebusch hatte bei den Machern des Natursteig Sieg durchgesetzt, einmal um das Gemeindegebiet zu führen. Wären wir diesen Weg in Gänze gefolgt, hätten wir die noch fantasievoller angelegten Heckenbegrenzungen nicht bewundern können. An einem Küchenfenster wurden Wanderer eingeladen, für einen Kaffee zu klopfen. Schließlich erreichten wir das zauberhafte Holperbachtal, das tatsächlich von einem holpernden Flusslauf durchmessen wurde. So machten wir Bekanntschaft mit dem großen Wiesenknopf (unser Bild) und allerlei Sumpfpflanzen, wie dem nicht minder hübschen drüsensigen Springkraut.
Kaum hatten wir das Tal verlassen und der Blick sich noch einmal geöffnet, leerte sich eine riesige Regenwolke über uns und erst als wir ein Schutzhäuschen erreichten, tröpfelte sie aus. 

In Wissen erreichten wir das einzige Mal an diesem Tag die Sieg. Die abwechslungsreiche Wanderung hatte das neue Schuhwerk der Wanderin gleich auf eine Regen-Bewährungsprobe gestellt. Trocken blieb einzig mein Telefon, das ich in die tiefsten Kleidungsschichten versteckte, um im Fall der Fälle noch einen Notruf absenden zu können. Aber auch so erreichten wir gesund und wieder angetrocknet das Auto und aktivierten – mitten im Sommer – für den Rückweg die Sitzheizung und kamen bügelfeucht zuhause an.