Schon immer war es ein Traum von mir, in der Dunkelheit durch ein leeres Museum zu streifen. Nun lud uns der Kurator des Kolumba-Museums Marc Steinmann zu einer Führung nach Museumsschluss ein.
Die leeren Räume unter seiner sachkundigen Leitung zu durchmessen, zur Aufstellung und dem Engagement vom Kurator selbst zu hören, war spannend.
Ergreifend war »Christus in der Rast« einer wunderbaren Schnitzarbeit vom Oberrhein um 1480. Diese seltene Darstellung des Gepeinigten, der Kreuzigung entgegensehenden Gottessohnes in Denkerhaltung, berührte mich tief.
Wenig Museen bieten ein so überzeugendes Raum- und Darstellungskonzept, das sowohl von den Materialien der Raumausstattung, dem Vitrinenkonzept und der Auswahl überzeugt.
Die Zahl der Exponate ist begrenzt, entspricht aber dem Aufnahmevermögen von einer Stunde intensiver Beschäftigung, jedenfalls meinem. Ein unvergesslicher Abend.
