Donnerstag, 26. Juli 2018

Klammes Vergnügen



Die Breitach hat sich in ein paar Millionen Jahren ziemlich durch das Gestein gefräst, aber der Mensch konnte sich diese Klamm erst 1904 erschließen und muss sich den Weg jedes Jahr aufs Neue nach der Schneeschmelze bahnen. Da gab man den Obolus zum Erhalt der Strecke gerne und staunte nicht schlecht, das tosende Gewässer ein paar 100 Meter nach dem Klammausgang  friedlich plätschernd zu erleben, unseren heißen Füßen Kühlung spendend. 

Der Weg begann in Riezlern gleich vor unserm Quartier unterhalb der gewaltigen Schwendebrücke, die den Widderstein am Ende des Tals rahmte. 




Erste Stege ermöglichten einen Gang entlang des Gewässers. 


Schließlich wurde es lauter, dunkler und kühler. 



Die Sonne verschwand und wir befanden uns im Tropfsteinreich auf abendteuerlichen Stegen. 



Aber nicht nur das Wasser wusch den Fels aus, auch die vielen Wanderer drängelten sich durch das Nadelöhr und schienen die Enge glattzuschmirgeln. Der Fels schien sich über uns fast zu schließen. Dann brach sich das Wasser durch die letzten Gesteinsschichten und lief in einem breiten Kiesbett aus. 

Welche Befreiung auch für uns wieder am Tageslicht zu sein, an friedlichen Schobern vorbei gen Oberstdorf zu wandeln. Beschienen von der Hochsommersonne wich das klamme Gefühl zugunsten einer inneren Weite.