Vor rund zwanzig Jahren wurde mit viel Tammtamm ein Wanderweg-Trio von den örtlichen Politgranden in Anzügen eingeweiht. »Historische Straße« heißen sie wanderwegeübergreifend und beleuchten einzelne Vegetations- und Nutzungsformen der Landschaft. Wir begaben uns auf den Wachholderweg, benannt nach den Wachholderheiden, die dort vor allem im 19. Jahrhundert landschaftsprägend waren.
Hinter der Kirche von Niederheckenbach ging es zunächst auf Kopfsteinpflaster dem Namen des Wanderwegs getreu fast historisch voran, dann eine steile Rampe durch abgeholzten Fichtenwald bis auf die ersten Höhen. Von hier aus hätte man einen grandiosen Blick bis ins Rheintal gehabt, aber die Wolken hingen klebrig in der Eifel und die schöne Aussicht war nicht einmal zu erahnen. Die schöne Baumblüte erhellte die Szenerie umso mehr.
Über eine längere Asphaltstrecke ging es auf den Höhen bis zu dem aus nur vier Höfen bestehenden Ort Beilstein, der romantisch eingebettet in Weiden lag. Bald erreichten wir die Wachholderheide, ein etwas trauriges Überbleibsel aus früherer Nutzung. Viele Bäume geknickt, das übrige hatten die trockenen Sommer der Vorjahre angerichtet und die Wege waren von den Holzvollerntern zerwühlt. Aber kann man die Zeit anhalten?
Wir stiegen hinab und kam zu einer Zuchtbullenfarm, die wir schnell hinter uns ließen um über die Höhen zurück zu unserem Ausgangspunkt zu gelangen.
Das Schöne an diesen vergessenen Wanderwegen ist, es gibt sie und sie bleiben dennoch schön, auch wenn sie zugunsten anderer aus dem Bewusstsein entschwinden. Auch die Eifellanschaft wurde vom trüberen Licht immer noch grandios in Szene gesetzt.
Ein Ferienhausbesitzer erzählte uns, dass dafür vor einigen Jahren der ADAC die Motorradfahrer auf die Schönheit der Landschaft aufmerksam gemacht habe und nun nicht mehr die Wanderer, dafür aber die knatternden Motortouristen Wrooooammmmmmmm...