Montag, 1. Juni 2020

Eifel, einfach episch. Bonn-Trier-Bonn



Die Durchquerung der Eifel war sicher zu allen Zeiten kein einfaches Unterfangen. Auf dem begonnenen Jakobsweg von Bonn Richtung Trier habe ich dies eindrucksvoll erfahren. Nun wollte ich den Weg einmal auf dem Fahrrad unternehmen und startete noch im Morgengrauen aus Ippendorf.





Es schien, als stehe ich zusammen mit der Sonne auf zum höchsten Punkt meiner Tour, gleich zu Beginn. Auf der Höhe wärmte ich mich mit den ersten Strahlen, kurvte hoch und runter bis nach Gerolstein, das sich an diesem Pfingstmontag vollkommen ausgestorben vorfand. 




Ich schwenkte auf den Kytallradweg, der von dort bis hinunter nach Trier nahezu 80 km bergab geht, zumeist entlang des Schienenstrangs. 




Das Tal hat zuweilen eine einladende Breite, mal verengte es sich wie in Kyllburg, wo Fluss und Bahn zwar ein Durchkommen gelingt, die Straßen aber über große Steigungen die im Wege stehenden Felsen überwinden müssen.

Kleine Orte, die ich nur von Mineralwasserflaschen kenne, wie Birresborn, rundeten das Bild. 





Angenehme Fahrt danach, unterbrochen von kleinen Einkehrmöglichkeiten in Wirtschaften am Rande, bis der Radweg kurz vor Schluss jäh an einer Großbaustelle endete, auf die mit Schildern, die ich nicht ernst genommen hatte, hingewiesen worden war. In der Regel geht das ja auch gut.

Dann erreichte ich das heiße Moseltal, fuhr entlang an Bahnanlagen zur Porta Nigra und stärkte mich.





Frohen Mutes begab ich mich auf die Rückfahrt, diesmal durch die Vulkaneifel und konnte die sehr anspruchsvolle Topographie kennenlernen. Lange Rampen auf die Höhe, schnelle, kurze Schussfahrten, um die eben verlorene Höhe wieder zu gewinnen.





Lange, episch anmutende Passagen über die Hochebene, an gemähten Wiesen und einer Wildschutzmauer der Römer vorbei. Nach Manderscheid zeigt die Eifel noch zweimal ihre Zähne und entliess mich dann gegen Abend Richtung Ahrtal aus ihrem Schlund.
Dort angelangt war die letzte Steigung nach Kalenborn zu meistern und schließlich sah ich vertraut das Siebengebirge.





Ein wunderbarer Weg, der mich diese Landschaft hat neu erleben lassen, in ihrer Wildheit, Einsamkeit und Vielfalt. Welch eine Leistung, sie erschlossen zu haben und ihre ergeschichtlichen Schätze zu nutzen, in allen Zeiten.