Dienstag, 17. August 2010
Das ist der Gipfel (Sommet de Lure, 1829 m NN, 7,6 km)
Der Gipfel liegt im Rücken unseres Hauses und krönt das Lure-Gebirge. An der um 1100 errichteten Klosterkirche Notre-Dame-de-Lure starteten wir unseren Aufstieg. Wohl vielhundert Jahre alte Bäume tauchten den Platz vor der steinernen Kirche in mystisches Licht. Im Innern nur einige wenige Fensterschlitze, der noch vor zwei Tagen in einer Wallfahrt verehrte Altar zu ehren Mariens kaum im Halbdunkel zu sehen. Wir stiegen einen Hohlweg durch schattige Buchenwald hinan. Unser Schritt gedämpft von einer dicken Schicht Laub. Welch ein Auftakt auf diesem Teppich! Nun mischte sich erstes Geröll in den Untergrund und nach einem Sattel ein weiteres, steileres Stück, das anmutete, wie das im Sommer trockene Bachbett. Wir erreichten einen stillgelegten Skilift und nach weiteren Höhenmetern, die Skistation. An der Teerstraße, die vom Tal bis zur Antenne auf dem Gipfel des Berges führte, sahen wir vereinzelt Radrennfahrer, die einsam zwischen Geröllfeldern gen Gipfel traten. Über Steine und Flechten ging es zum nächsten Sattel, von wo sich der Blick Richtung Norden auf die Alpen und gen Westen zum Mont Ventoux öffnete. Grandios. Von hier waren es noch weitere dreißig Minuten bis zum Gipfel. Den eine schmucklose Antennenstation krönte, aber auf dem Grat oberhalb den Blick in alle Himmelsrichtungen freigab. Magnifique! Hier rasteten wir und verzehrten unser belegtes Baguette, ehe wir, schnellen Schrittes und erfüllt, den Abstieg antraten. Im Schatten der Eichen vor Notre Dame de Lure wurden wir noch einmal still. Der Eremit mit langem, weißen Bart kam aus seiner Klause und rief nach seinem Hund. Dann Stille!
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Provence 2010,
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