Liegt es daran, dass Bonn inmitten herrlicher Landschaften eingebettet ist und in der Überfülle nicht jede Region gleich Beachtung geschenkt wird?
Vor einigen Wochen begannen wir, die Sieg von Siegburg aus zu erkunden. Nun setzten wir unsere Wanderung in
Hennef fort und waren geradezu überwältigt, welch unberührte Landschaft nur drei Steinwürfe von
Bonn entfernt liegt. Durch die Siegauen erreichten wir die erste Anhöhe, ehe wir das Tal der
Bröl erreichten, wo wir im Schatten der Bäume an diesem größten Zufluss der Sieg bis zum Wallfahrtsort
Bödingen hinanklommen. Dort findet seit 700 Jahren die älteste in Deutschland gepflegte Wallfahrt zu einer »Schmerzhaften Muttergottes« statt und eine eindrucksvolle Wallfahrtskirche krönte den Höhenzug.
Dann ging es an einigen Kapellen vorbei an Weiden wieder hinab zu einer Siegschleife, die von munteren Paddlern bevölkert war.
Mal bahnte sich der Weg über eine Eisenbahnbrücke, mal durchquerte man einen aufgeräumten Wiesenweiler, in dem jedes Fachwerkhaus liebevoll wieder hergerichtet war oder instandgesetzt wurde.
Von Ferne sah man schon die mächtigen Türme der auf einem Felssporn errichteten
Stadt Blankenberg, unserem heutigen Ziel.
Auf einer Panoramaterrasse, die den Blick bis in die Kölner Bucht öffnete, genossen wir die für die Konditorei berühmten Windbeutel, ehe wir durch die Stadt, in der noch einige Rest einer Stadtmauer und mächtige Toren vorhanden waren, schlenderten und zum Siegtalhaltepunkt im Tal zurückkehrten.