Donnerstag, 23. März 2017

Ein Tor für die Erinnerung

Legendäre Spiele auf Bestellung gibt es nicht. Aber immerhin war vor dem Abend klar, dass es Poldis letztes Spiel in der Nationalmannschaft sein würde. Und auch wenn der Kick im Dortmunder Westfalenstadion stattfand, schienen doch große Teile des Stadions fest in Kölner Hand zu sein. Die Südtribüne, Heimstatt der BVB-Fans, war diesmal keine gelbe Wand, sondern mit dem Schriftzug »Poldi« geschmückt, von einer schwarz rot goldenen Narrenkappe bekrönt.

Der Protagonist selbst lief als Kapitän auf und zeigte sich in einem eher mäßigen Spiel einer nicht eingespielten jungen Mannschaft gegen die Engländer auf dem Platz sehr präsent. Das Bemühen, ihn anzuspielen und zu einem Tor zu verhelfen, war deutlich zu sehen.

Für die Erstbesucherin im Stadion war allein die brodelnde Atmosphäre mit Männern, die entweder analytisch sitzend oder wie junge Welpen hüpfend oder selbstvergessen singend auf den Tribüne agierten sicher ein Erlebnis. Die Arena von bodenständiger Zweckmäßigkeit funkelte im Innern.

In der zweiten Hälfte gab es ein paar mehr Torraumszenen, die deutsche Mannschaft agierte etwas druckvoller, aber es bedurfte eines einzelnen Geniestreiches von Podolski selbst, der sich den Ball schnappte und aus 25 m mit seinem starken linken Fuß den Ball in den Torwinkel versenkte. Selbst fassungslos über diesen Abschiedstreffer, explodierte das Stadion. 10 Minuten vor Schluss die obligate Auswechslung, um ihm den ehrenvollen Abgang zu ermöglichen. Nach dem Schlusspfiff Ehrenrunde und Selfies mit den Fans.