Am Sonntag ging ich zur SPD. Nicht als Genosse, sondern als interessierter Zeitzeuge der Debatte, die die Partei auf einem Sonderparteitag im Kongresszentrum in Bonn führte. Dort war man seit dem Vormittag zusammengekommen, um sich bis 16:00 Uhr über den Antrag des Parteivorstandes, Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung aufzunehmen, auszutauschen und am Ende darüber abzustimmen.

Die jungen Genossen unter der Führung des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert zeigten sich lautstark, als ich in die nachmittägliche Lethargie gegen 14:30 Uhr auf der Besuchertribüne Platz nahm. Erst Andrea Nahles schien mit einer freien, lediglich kraftvollen, Rede die müden Genossen aufzurütteln, um ihnen klarzumachen, worum es gehe. In der ersten Reihe die ergrauten früheren Parteivorsitzenden Scharping, Müntefering und Beck, Schröder fehlte, Lafontaine war ja schon früher von der Fahne gegangen.
Im Parteipräsidium angespannte Stimmung, als man den buntgemischten Debattenbeiträgen lauschte. Parteivorsitzende Schulz nervös durch die Reihen gehend. Später sah man einige Granden ebenfalls den einen oder anderen auf den Kurs einzuschwören.. Justizminister Maas leitete den Parteitag, etwas unterkühlt, etwas eitel, wie es seine Art ist und bat nach Abschluss der Debatte und dem Vorlesen des Antrags um Handzeichen mit der Delegiertenkarte. Gegenprobe. Ganz offensichtlich gab es keine vom Podium erkennbare Mehrheit für den Antrag zur Wiederaufnahme, so das dann eben doch ausgezählt werden musste. Das dauerte. Solange angespannte Stimmung im Saal. Auch unter den Medienvertretern im Plenum, unter die ich mich inzwischen gemischt hatte, Anspannung, weil noch nicht einmal der Hauch einer Tendenz durchsickerte. Dann – ohne dass man es seinem Gesicht ansehen konnte – das lapidare Verlesen des Ergebnisses, das erst nach der Zahl der Nein-Stimmen deutlich werden ließ wie knapp die Entscheidung zugunsten von Koalitionsverhandlungen ausgegangen war. Kein Jubel, noch nicht einmal eine lauter werdende Diskussion. Irgendwie nur ein Ächzen im Gebälk dieser Traditionspartei.
An der Decke des Kongresszentrums schienen fast wie das Schwert des Damokles' SPD-rote Ufos zu schweben.
Aber dann war der Parteitag zu Ende, die Lichter erloschen und der Spuk an der Decke verschwand. Die Delegierten zerstreuten sich, aber als ich mit dem Rad Ippendorf erreichte, ging das Ächzen und Stöhnen im Äther und Blätterwald weiter.
Die jungen Genossen unter der Führung des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert zeigten sich lautstark, als ich in die nachmittägliche Lethargie gegen 14:30 Uhr auf der Besuchertribüne Platz nahm. Erst Andrea Nahles schien mit einer freien, lediglich kraftvollen, Rede die müden Genossen aufzurütteln, um ihnen klarzumachen, worum es gehe. In der ersten Reihe die ergrauten früheren Parteivorsitzenden Scharping, Müntefering und Beck, Schröder fehlte, Lafontaine war ja schon früher von der Fahne gegangen.
Im Parteipräsidium angespannte Stimmung, als man den buntgemischten Debattenbeiträgen lauschte. Parteivorsitzende Schulz nervös durch die Reihen gehend. Später sah man einige Granden ebenfalls den einen oder anderen auf den Kurs einzuschwören.. Justizminister Maas leitete den Parteitag, etwas unterkühlt, etwas eitel, wie es seine Art ist und bat nach Abschluss der Debatte und dem Vorlesen des Antrags um Handzeichen mit der Delegiertenkarte. Gegenprobe. Ganz offensichtlich gab es keine vom Podium erkennbare Mehrheit für den Antrag zur Wiederaufnahme, so das dann eben doch ausgezählt werden musste. Das dauerte. Solange angespannte Stimmung im Saal. Auch unter den Medienvertretern im Plenum, unter die ich mich inzwischen gemischt hatte, Anspannung, weil noch nicht einmal der Hauch einer Tendenz durchsickerte. Dann – ohne dass man es seinem Gesicht ansehen konnte – das lapidare Verlesen des Ergebnisses, das erst nach der Zahl der Nein-Stimmen deutlich werden ließ wie knapp die Entscheidung zugunsten von Koalitionsverhandlungen ausgegangen war. Kein Jubel, noch nicht einmal eine lauter werdende Diskussion. Irgendwie nur ein Ächzen im Gebälk dieser Traditionspartei.
An der Decke des Kongresszentrums schienen fast wie das Schwert des Damokles' SPD-rote Ufos zu schweben.
Aber dann war der Parteitag zu Ende, die Lichter erloschen und der Spuk an der Decke verschwand. Die Delegierten zerstreuten sich, aber als ich mit dem Rad Ippendorf erreichte, ging das Ächzen und Stöhnen im Äther und Blätterwald weiter.