
Gerade war ich dem häuslichen Umbauchaos entronnen, begann ein Samstag für den Bilderrahmen. Bei den Eltern angekommen streifte ich meine Laufsachen über, um zur traditionellen Müngersdorferstadion-Geißbockheimrunde aufzubrechen, jene beiden Pole meiner Welt, in der alles zu finden ist, was auf der Welt schön ist. Zwar war ich nicht wie sonst samstags üblicherweise mit meinem Radio verkabelt unterwegs, aber Köln ist quasi ein Fußball-WLAN, an allen Ecken kann man beiläufig den Spielstand erfragen. Als ich die Jahnwiesen vor Müngersdorf erreichte, kickten ein paar Freizeitteams, aber bis auf ein nicht anerkanntes Tor von Klose war wenig geschehen.
Dann tauchte ich im tiefen Grüngürtel ins Informationsdunkel, das sich erst am Geißbockheim wieder lichtete und da stand es 2:0 ... für den FC. Unglaublich! Weil sich das Geißbockheim im Umbau befindet, war alles geschlossen, nur eine kleine Schar angestellter Platzwärter scharte sich hinter einer Eisentür um den Premieresportsender und fast fiel das 3:0. Klar, da legte ich jetzt noch eine Zahn zu, durchquerte die Schrebergartensiedlung Kletterrose fuhr bei den Eltern angekommen den Rechner hoch, um sekunden- und bildgenau am Geschehen in Münchern zu sein. 1:2, der Reporter überschlug unangemessen parteiisch seine Stimme zugunsten der Millionärsbajuwaren, Anschlusstreffer und noch sechs Minuten plus Nachspielzeit zu absolvieren. Aber es reichte, das FC-Wunder war vollbracht.
Dann brachen in Köln die Dämme, schon abends im Krieler Dom, der eckkneipigsten Kneipe der Welt wurde die Eintrittskarte des Spiels von einem gerade heimgekehrten Schlachtenbummler in einen Silber(!!!!!)rahmen geklemmt und auf die Zapfanlage gestellt. Was dann geschah, wird an anderer Stelle noch berichtet. Aber meinetwegen kann idie Saison jetzt abgepfiffen werden.
Und hier die Bilder dazu: