Aus einer Idee im Jahr 2006 entstand die Mundartmesse, die seit 2007 den alljährlichen festlichen Auftakt der Karnevalssitzungen des Pfarrcäcilienchors St. Barbara in Ippendorf bildet. Aus dieser Idee wurde eine Tradition, denn bereits zum 17. Mal hatte der Chor Gelegenheit, mitten in der Session einen Sonntag musikalisch zu gestalten.
Überwiegend fand dieser besondere Gottesdienst in der heimischen St.-Barbara-Kirche statt. Aufgrund von Renovierungsarbeiten musste er jedoch bereits einmal nach Heilig Geist auf den Venusberg ausweichen – und diesmal erstmalig nach St. Sebastian in Poppelsdorf.
Eine Mundartmesse fällt nicht vom Himmel: Auch wenn die Melodien über die Jahre hinweg aus Karnevalsliedern umgetextet und umgeschrieben wurden und längst zum Repertoire gehören, werden sie doch immer wieder neu einstudiert und erhalten zusätzliche Facetten. Es entsteht mehr als nur ein rheinischer Klangteppich – es ist der Inbegriff fröhlicher Spiritualität. Dies zeigt sich nicht nur in der Musik, sondern auch in den Gebets- und Dialogtexten mit der Gemeinde, die in den Idiomen der Region – Bergisch, Bönnsch, Kölsch – gesprochen werden.
Die Gläubigen erscheinen überwiegend kostümiert, sodass sich eine heitere Grundstimmung ins Gotteshaus legt. Chor, Orgel und Bläser verstärken diese Atmosphäre und machen den Gottesdienst zu einem besonderen Erlebnis.
Günther B5sseler arrangiert das Programm, gewinnt Mitwirkende aus dem Familienkreis – seinen Bruder Alfons und seinen Neffen Thomas – und spricht Musikerinnen und Musiker aus seinen zahlreichen Begegnungen in der Stadt an, um sie für das Projekt zu begeistern.
Welch ein Aufwand – auch in technischer Hinsicht! Texte werden zusammengestellt, gelayoutet, fotokopiert, gefaltet und bereitgelegt. Technik, Kabel, Beleuchtung und Notenmaterial müssen organisiert werden. All das ist keineswegs selbstverständlich, doch nur durch diesen Einsatz wird die Mundartmesse zu einem gelungenen Kunstwerk.
Umso schöner ist es, dass selbst in den festen Abläufen einer heiligen Messe am Ende Raum bleibt, um der musikalischen Begleitung zu danken. Der verdiente Schlussapplaus gilt dem Ideengeber, Inspirator, Organisten und Arrangeur in einer Person:
Günther B5sseler.
Da capo – Dem Här zo Ihre.