Am 1. Ehrenamtstag würdigte Kardinal Meisner die Arbeit der Kirchenvorstände.
Das Projekt "Zukunft heute" hat die Gemeinden in den letzten Jahren verändert und von Pfarrern und Kirchenvorständen viel Arbeit und Überlegungen abverlangt. Neustrukturierungen, Verschlankungen und Kündigungen bestimmten die Arbeit, nicht selten begleitet durch erzbischöfliche Schreiben, die sich lasen wie Handreichungen von Unternehmensberatungen.
So war es schön, dass der Arbeit der rund 5.000 Kirchenvorständen mit der Einladung nach Köln Dank gezollt wurde. Zum Empfang im Kölner Maternushaus kamen rund 400 von ihnen am 22. Mai 2009 zusammen. Es wurde ein Forum des Austausches und des Kontakts zu langjährigen Ansprechpartnern des Kölner Generalvikariats. M. J, S. (45), Kirchenvorstand in St. Barbara in Bonn, brachte es auf den Punkt: "Eigentlich überfällig, dass dieser Kreis nach den Erfahrungen der letzten Jahre nun mit Kollegen aus anderen Gemeinden fachlich
zusammenkommt".
In der Ansprache des Kölner Kardinals Meisner dankte dieser den Anwesenden für ihr Engagement: Ich sage ihnen das als "meinen Mitarbeitern" und begründete diese Anerkennung mit der enormen Sachkenntnis, die er erfahre und ihm hülfen, seine Entscheidungen sachgerecht zu treffen.
"Das Wort ist Fleisch geworden" (Joh 1,14) wagte er eine theologische Einordnung der ehrenamtlichen Tätigkeit. Nicht allein der geistliche, spirituelle Dienst, sondern auch das aktive Tun auf der Erde bestimme die kirchliche Arbeit. Er wolle dies an einem Beispiel aus der
Tierwelt veranschaulichen: Nicht wie die Giraffe, die ihren Kopf hoch in den Wolken trage und gleichsam auf dünnen Beinen abgehoben von der Erde lebte, auch nicht wie der Maulwurf, der sich in die Erde vergrabe, solle das Ehrenamt ausgeübt werden. "Seid Kamele, auf vier Beinen fest auf der Erde ruhend, den Kopf immer aufrecht und fähig, aus der Quelle zu schöpfen und lange Durststrecken zu überstehen!", ermunterte er die Gekommenen.
Besondere Ehrungen erfuhren anschließend Kirchenvorstände, die sich seit über vierzig Jahren in den Dienst ihrer Gemeinde stellen.
Abschluss und Höhepunkt dieses ersten Ehrenamtstages war die abendliche Domwallfahrt nach der offiziellen Schließung der Kathedrale. Die Schar der Kirchenvorstände lauschte
literarisch-musikalischen Betrachtungen des Doms, das Westfenster glühte in der Abendsonne, ehe im Hochchor sich die Gruppe zum Gebet und Fürbitten versammelte und die letzten drei Stationen der Domwallfahrt absolvierte.
Unter "Großer Gott wir loben Dich" passierte die Ehrenämtler die Mailänder Madonna, beugte sich unter dem Dreikönigsschrein und anschließend dem Gerokreuz. "Diese Inspiration
nehmen wir in unsere Gemeinden zurück und ist unschätzbarer Lohn für unsere Tun", resümierte eine Kirchenvorständin glücklich für viele der Eingeladenen.
Dieser Beitrag wird leicht verändert in der Kölner Kirchenzeitung erscheinen.