Donnerstag, 7. August 2025

Hoga Küsten – Von Sundsvall nach Örnsköldsvik

 


In meinem Komforthotel bringe ich alles wieder auf 100: Akkus, die Wäsche wasche ich in der Dusche mit der Hotellotion, hänge sie auf und lasse sie trocknen. 

Das Frühstück ist prächtig. Für unterwegs noch zwei Royal TB (Tomate und Bacon), die ich in Papier einpacke und als Wegzehrung mitnehme. Nur der Aufzug ist zu klein…

Um 7.30 Uhr starte ich aus der Stadt, die, kaum verlassen, in eine schöne grüne Landschaft übergeht, nahe der Küste, durchzogen von vielen Seen und Meerarmen. Ich genieße die verschiedenen Perspektiven; der Weg schlängelt sich an allen Gewässern vorbei, mal auf, mal ab – eine wahre Freude. 

Der Wind bläst kräftig aus Süden oder südwestlicher Richtung und schiebt mich ordentlich an. Die Zeit fliegt dahin. Heute brauche ich nur kurze Pausen am Wegrand.



In der Kirche von Säbrå kehre ich ein und Danke für den Schutz. Auch mein ungarischer Mitfahrer hat diesen Gedanken. Wie schön.



Erst an der Sandöbron-Brücke betrete ich eine Konditorei und treffe auf eine schwedische Familie in drei Generationen: Großmutter, Tochter, Enkeltochter. Sie sprechen mich sofort an, bewundern meine Reise und erzählen freimütig von der Gegend. Ja, verdientermaßen gehört sie zum Weltkulturerbe, die Höga Kusten.  – aber der schöne Schein trügt. Im Hinterland tun sich die Menschen schwer. Die Brücke – eindrucksvoll – stürzt beim Bau am Vorabend des Ersten Weltkriegs ein. Sie wird erst 1943 vollendet und stellt seither eine wichtige Verbindung dar, um die von Fluss Angermanälven getrennten Gegenden zu verbinden. 

Die Konditorei wirkt, als sei die Zeit stehen geblieben: Auf altem Geschirr wird mir Kaffee serviert und eine Zimtschnecke gereicht. Was für eine schöne Begegnung.

Beschwingt fahre ich weiter. Regenschauer durchziehen das Land. Ich durchquere einige Täler und später einen großen Höhenzug – endlos –, aber heute mit Leichtigkeit. 

Mein Trikot duftet nach der Badelotion aus dem Hotel, und ich fühle mich beschwingt. Gerne Seifenblase. Zeit für einen Royal TB.

Am Abend erreiche ich, etwas abseits der offiziellen Route, die Stadt Örnsköldsvik –durch Industrie und Hafen geprägt – und finde Unterkunft in einem Hotel ganz im Stil der 60er-Jahre: Zimmermannsarbeiten in einem trutzigen Bau am Rand des Zentrums.




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