Tag zwei der Radtour von Berlin zum Nordkap.
Nach einer Kabinennacht mit vier Reisenden: Aufstehen ohne Frühstück. Die große Bugtür des Schiffs öffnet sich, und Schweden liefert sofort: Sonne satt. Der Strom der Radfahrer schiebt sich vor den LKWs und PKWs aus dem Bauch des Schiffes. Räder pflegen, bepacken, losfahren. Alles noch verschlafen. Doch die erste Tankstelle wird bereits umlagert von Radelnden. Kaffee, Gebäck – dann geht es richtig los.
Wunderbare Asphaltbänder schlängeln sich über sanfte Hügel, Wiesen, Bauernhöfe – auf bestem Asphalt oder auf stillen Nebenstraßen. Gegen Mittag erreiche ich Kristianstad. Viel Rummel, Stadtfest. Und dann weiter, vorbei an herrlichen Seen und tiefen Wäldern Richtung Norden. Ich komme ins Brio-Eisenbahnland – ein riesiges Spielzeug erinnert daran. Schließlich Almhult – der Gründungsort von Ikea. Von der Seenlandschaft nehme ich im Vorbeifahren nur eine Ahnung mit.
Ein Tiefpunkt bei 150 Kilometern. Ich halte durch. Dann nimmt mich die hügelige Landschaft mit ihren kleinen Ortschaften wieder gefangen. Kurzer Stopp in Lagan, ein Gewitter hinter mir. Dann dreht der Wind – und fegt mich am See entlang Richtung Värnamo.
Ich habe ein Hotel an der Autobahn gebucht. Es bietet allen Luxus: Wäsche waschen, Fahrrad pflegen, erholen von den Strapazen der ersten beiden Tage.
